Gerade für Soloselbständige und Kleinstunternehmen existiert immer noch eine Schwierigkeit, geeignete Märkte für kreative Angebote zu finden bzw. neu zu erschaffen. Besonders in den Ballungsräumen haben viele AkteurInnen der Kultur- und Kreativwirtschaft eher mit einem Überangebot an kreativen Gütern zu kämpfen und suchen deshalb nach weiteren geeigneten Absatzmärkten.

Vielen BranchenakteurInnen in Deutschland stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, welche Rahmenbedingungen für Business-Aktivitäten im Ausland gelten. Zwar existieren durchaus verschiedenste Programme zur Unterstützung von Aktivitäten im Ausland. Teils handelt es sich um Programme der Außenwirtschaftsförderung, teils um Unterstützungsangebote nichtkommerzieller kultureller und künstlerischer Aktivitäten im Ausland. Es existieren jedoch kaum staatliche Angebote, welche dem Doppelcharakter kultur- und kreativwirtschaftlicher Güter und Leistungen Rechnung tragen. Zudem greifen die Angebote der Wirtschaftsförderung meist zu kurz und sind wenig für die nicht standardisierbaren Geschäftsmodelle in der Kultur- und Kreativwirtschaft geeignet.

Themenschwerpunkt – Cross Border Culture and Creative Industries

Unterstützung auf diesem Gebiet bot die Cross-Border Culture Konferenz Kreativschaffenden aus der deutsch-tschechischen Grenzregion in Dresden am 7.11.2017. Ca. 90 Akteure aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern tauschten sich über die Herausforderungen bei grenzübergreifender Arbeit aus und gaben sich gegenseitig Hilfestellung.

Nach einem Grußwort von Annekatrin Klepsch, zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, und einer Keynote von Christian Rost, Leiter von Kreatives Sachsen, stellten die Partnerorganisationen Task Force C-B Culture of the Association of European Border Regions, SMartEU SMart, Serra Henriques Foundation, LIKE / Culture – European cities and regions for culture , Enterprise Europe Network, Trans Europe Halles und Society for the promotion of cross-border cooperation sich und ihre Arbeit vor. 

Was wäre eine Konferenz ohne Best-Practice?

Weitere sieben Projekte berichteten am Nachmittag wie sie erfolgreich ihre grenzüberschreitenden Kooperationen organisieren. Zeit für ihre individuelle Fragen hatten die TeilnehmerInnen während der lockeren Fragerunde im Anschluss. Pro Tisch stand ein/e Experte/in Rede und Antwort zu Themen wie die Förderung von Kooperationsvorhaben, Beziehungen zu ausländischen KundInnen und Auslandsaufenthalten ebenso wie die Bereitstellung von Informationen zu rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen.

Abschließend erkundeten die KonferenzteilnehmerInnnen bei einer organisierten Führung das Kraftwerk Mitte und beendeten die Konferenz nach einem gemeinsamen Abendessen.

Hintergrund

Die T4CBC ist eine Task Force der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG), die einmal jährlich eine Tagung zu verschiedenen Themen in einer Grenzregion veranstaltet, um die internationale Zusammenarbeit in jenen Regionen zu befördern.Veranstalter war der Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. in Kooperation mit der Euroregion Elbe/Labe.

Das Programmheft finden Sie hier.

Fotos: David Pinzer

 

 

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