Rostock, 16. und 17.9.2016: Branchenübergreifende Innovationspartnerschaften zwischen Unternehmen lotete die Tagung des Bundesnetzwerkes der Kreative Deutschland aus. Unter dem Motto „kreativprozesse.unternehmen.zukunft“ trafen sich Vertreter von Netzwerken aus der Kultur- und Kreativwirtschaft mit regionalen Unternehmerverbänden aus Mecklenburg-Vorpommern in der IHK zu Rostock und im Kreativquartier Warnow Valley.
Wie lässt sich die Innovationsfähigkeit in Unternehmen stärken? Die Rostocker Prozessberaterin Veronika Schubring von der Kreative MV stellte Methoden für Team-Workshops vor, in denen Kreativunternehmer mit Mitarbeitern aus anderen Branchen Lösungen für komplexe unternehmerische Herausforderungen erarbeiten. „Innovation bedeutet heute nicht mehr nur technologische Erfindung und Produktentwicklung, sondern orientiert sich am gesellschaftlichen Nutzen“, führte Veronika Schubring aus. „Das bedeutet: Daniel Düsentrieb braucht ein gemischtes Team, in dem jeder unterschiedliches Wissen einbringt. Kreativität wird in der Wissensgesellschaft von heute zunehmend nicht mehr als persönliche, „exklusive“ Eigenschaft eines Menschen definiert, sondern als mehrdimensionaler Prozess, der gezielt gesteuert werden kann.“
Matthias Kaulmann, Prokurist der Firma naturwind Schwerin GmbH, berichtete im Gespräch mit Antje Hinz vom Portal massivkreativ über seine Erfahrungen mit Kreativ-Workshops: „Der Mehrwert liegt einerseits in der immensen Motivierung unserer Mitarbeiter, andererseits können ganz konkrete Lösungen entwickelt werden, wie beispielsweise der Bau von Windkraftanlagen mit der Bevölkerung vor Ort abgestimmt und der gesellschaftliche Nutzen von Windkraft besser kommuniziert werden können.“
Lars Fassmann vom Landesverband Sachsen und dem Netzwerk Kreatives Chemnitz präsentierte ein neues Online-Portal, das Auftragsvermittlung für Kreativunternehmen und Kooperationen mit internationaler Reichweite ermöglicht. Turnusgemäß wurde Fassmann zum neuen Sprecher der Kreative Deutschland gewählt: „Ich möchte das Amt nutzen, um mit dem Online-Portal erstmals eine Systematik kreativer Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln, damit Kunden und Anbieter passgenau zusammenfinden.“
Für alle Kreativnetzwerke im Verbund der Kreative Deutschland ist die Zusammenarbeit mit Verbänden anderer Branchen ein zentrales Aktionsfeld. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine Querschnittsbranche, in der permanent Innovationen stattfinden“, sagte die Sprecherin der Kreative MV, Corinna Hesse: „Deshalb eignet sie sich perfekt für branchenübergreifende Innovationspartnerschaften.“ Bei der Tagung wurden Kooperationen mit der Automobil- und Gesundheitsbranche, IT- und Marketing-Netzwerken vorgestellt.
Erstmals besuchte mit Norman Schulz, Projektleiter der Thüringer Agentur für Kreativwirtschaft, auch ein Vertreter des neuen bundesweiten Förderernetzwerkes Kultur- und Kreativwirtschaft PCI – Promoting Creative Industries die Tagung der Kreative Deutschland: „Akteursbasierte Netzwerke sind für die Branchenförderer der Länder und Kommunen wichtige Partner, um den engen Kontakt zur Szene zu pflegen und Positionen zu zentralen Zukunftsthemen und Arbeitsfeldern auszutauschen.“
Fred Schneider, Fachbereichsleiter Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK zu Rostock, resümierte: „Die Kreativwirtschaft ist auch in dünn besiedelten Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern ein Innovationstreiber. Es gibt bereits Anfragen, wie die von dem Branchen-Netzwerk Kreative MV entwickelten Formate in andere Bundesländer exportiert werden können. Wir als IHK freuen uns, zu diesem erfolgreichen Innovationstransfer beizutragen.“
Zum Abschluss der Tagung gab es beim Open Air im Rostocker Kreativquartier Warnow Valley am 17.September Gelegenheit, die vielfältige Szene im Nordosten Deutschlands näher kennenzulernen – ein Kreativfest mit 1.500 Besuchern.
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