Für die gesamtdeutsche Studie “Der Wert von Musik: Ökonomische Wirkungsanalyse des Musikökosystems” haben sich die bundesdeutschen Städte Augsburg, Bremen, Köln, München, Region Hannover, Region Stuttgart und die Länder Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen, um den ökonomischen Wert von Musik in den jeweiligen Gebieten zu berechnen und vergleichbare Daten zu erstellen. Die Studie ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Initiative Musik gGmbH und dem Musikzentrum Hannover gGmbH. Mit der Studiendurchführung wurde Sound Diplomacy beauftragt. Die gesamtdeutsche Studie wurde bereits am 29.07.2021 veröffentlicht.

Im Rahmen des Netzwerktreffens Musikwirtschaft von KREATIVES SACHSEN am 23.10.2021 in Leipzig veröffentlicht der Träger des Projektes, der Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e. V. den sächsischen Auszug dieser Musikstudie. 

Der sächsische Auszug der Studie ist verfügbar unter:

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Eingeleitet mit den Worten der Staatsministerin Barbara Klepsch:

“Jedoch sollte man bei der Beurteilung des „Wertes der Musik“ im Freistaat Sachsen keinesfalls die ökonomischen Faktoren unterschätzen. So bildet die Musikwirtschaft die Lebensgrundlage zahlreicher Personen aus unterschiedlichen Branchen. Darüber hinaus kann ein reichhaltiges musikkulturelles Angebot neben anderen infrastrukturellen Aspekten ein relevanter Standortfaktor sein.”

wurden innerhalb des Auszugs der Studie besonders die sächsischen Teilbereiche der Musikwirtschaft: Kreative, Veranstaltungen & Spielstätten, Musikaufnahmen & Musikverlage, Musikschulen, Musikinstrumente, Hörfunk und Audiogeräte & Lautsprecher betrachtet. 

Im Jahr 2019 waren die Akteur:innen des Musikökosystems in Sachsen für 544,3 Mio. € Umsatz und 299,0 Mio. € Bruttowertschöpfung verantwortlich. Insgesamt waren 11.398 erwerbstätige Personen im Musikökosystem in Sachsen aktiv. Durch indirekte und induzierte Effekte löste das Musikökosystem eine weitere Bruttowertschöpfung von 872,0 Mio. Euro aus und führte zusätzlich zu 9.022 Erwerbstätigen. 

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die ökonomische Bedeutung des Musikökosystems in Sachsen. “Bis auf den Bereich Veranstaltung & Spielstätten konnten alle betrachteten Teilbereiche deutlich zweistellige Zuwächse bei der Bruttowertschöpfung verzeichnen. Der Kernbereich des Musikökosystems löst im Freistaat eine Erwerbstätigenquote von knapp einem Prozent aus und liegt damit etwas höher als im Vergleichsland Bayern und deutlich höher als in Sachsen-Anhalt.”

Die Handlungsfelder sollen konkrete und zielgerichtete Unterstützung für fachliche Konzeptionen geben, welche die zukünftige Schwerpunktsetzung für die Branche widerspiegeln. Unter anderen spricht die Studie z.B. Empfehlungen für die Schaffung verbindlicher Honoraruntergrenzen für eine stabilere Einkommenssituation für Musiker:innen und Musikunterrichtende aus, oder der Entwicklung innovativer musiktouristischer Angebote für ein junges Publikum. 

“Das Musikökosystem als Soundtrack des Strukturwandels in Sachsen”, heißt es im im abschließenden Absatz “Zukunftsfeld” der Handlungsfelder. Kultur- und Kreativschaffenden wird eine positive Gestaltungskraft in strukturellen Wandlungsprozessen zugeschrieben. Als Treiber:innen und Gestalter:innen des gesellschaftlichen Wandels mit den Mitteln der Musik, empfiehlt die Studie das bereits organisch gewachsene, selbstorganisierte Musikökosystem in Sachsen strukturell und nachhaltig zu stärken.

Die Studie betont weiterhin zwei Prämissen im Rahmen der Handlungsempfehlungen: “Zum einen darf die ökonomische Bewertung musikalischen Schaffens deren ideellen Wert nicht überdecken. Musik ist ein Kulturgut, künstlerischer Ausdruck von Identität, Vielfalt und Entwicklung der Gesellschaft.” Der Begriff des Musikökosystem verweist zum anderen auf die kapillaren Wechselwirkungen zwischen den Systemelementen. “Musikförderung in Sachsen kann demnach nicht einer Ein-Instrument-Logik folgen, sondern muss die Bedarfe und Beziehungen der verschiedenen Akteursgruppen integrieren.”

Die Studie verweist weiterhin auf die vielfältigen Interessenvertretungen, die sich mittlerweile in der sächsischen Musikszene formiert haben und der Politik und Verwaltung als kompetente Partner:innen zur Verfügung stehen.

“All diese vielschichtigen Verflechtungen zu berücksichtigen und in kultur- und wirtschaftspolitische Überlegungen und Planungen einzubeziehen, ist und bleibt eine große Herausforderung. Daher werden wir uns mit allen beteiligten Akteuren auch zukünftig für eine bedarfsorientierte Perspektive einsetzen, mit dem Ziel, die sächsische Musikkultur und -wirtschaft zu pflegen, zu unterstützen und weiterzuentwickeln. So wollen wir gemeinsam das Musikökosystem regional, national und international in ihrer Wahrnehmung und Bedeutung stärken.”

Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

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Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

(Alle bundesweiten Fördermittelgeber:innen und Partner:innen finden Sie in der vollständigen Pressemitteilung.)

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